Ehemalige Parkanlage des Ritterguts Teichnitz
Seit 2015 gehört der ehemalige Park des Rittergutes Teichnitz zum Besitz der GPC Capitain Bautzen.
Ein kleiner geschichtlicher Abriss:
Im Jahre 1303 wurde der Herrensitz Teichnitz das erste Mal urkundlich erwähnt.
1463 erfolgte die Erhebung zum Rittersitz und 1607 die Erhebung zum Rittergut .
Das Gutshaus wurde um 1730 durch die Freiherren von Gersdorff errichtet.
Diese boten dort Glaubensflüchtlingen von der Herrnhuter Brüdergemeinde im Zuge der Gegenreformation in Böhmen und Mähren Zuflucht. Diese gründeten später die Kolonie Kleinwelka.
Um das Jahr 1770 wurde das Rittergut an die Familie von Hohenthal verkauft , die das Gutshaus später umbauten. Durch Heirat kam es 1815 an die Grafenfamilie zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, die später den Prinzentitel erhielt und sich ab da zur Lippe-Weißenfeld nannte.
Der zum Gutshaus gehörende Park wurde ursprünglich als Landschaftspark nach Pücklerschen Vorbild mit seltenen Gehölzen, Wasserläufen, Springbrunnen, künstlich errichteten Anhöhen und offenen Sichtachsen im Tal des Temritzer Wassers angelegt. Er beinhaltet derzeit unbefestigte Wege, vereinzelt Parkbänke und verwachsene Brunnen. Der Baumbestand besteht aus zahlreichen 200jährigen Eichen, Eschen, Buchen, Winterlinden sowie Roterlen.
Als Besonderheit stand in der Nähe des Gutshauses eine sogenannte Apostellinde . Diese hatte insgesamt 12 Hauptäste (deshalb Apostel), die vom Stamm abzweigten. Dies war und ist wohl in Deutschland recht selten. Die Überreste diese Baums sind heute noch zu sehen.
Trotz des Protestes des Eigentümers wurde der Park 1937/1938 durch den Bau der Reichsautobahn in der Mitte durchtrennt und umfasst nun etwas mehr als 2,5 Hektar.
1945 wurden die Eigentümer im Zuge der Bodenreform enteignet. Danach diente das Haus als Wohnhaus und verfiel nach dem Auszug der letzten Bewohner stetig.
Im Juli 2013 stürzten nach starken Regenfällen Teile des Nordflügels ein. Daraufhin erfolgte im September 2013 der Totalabriss des Gebäudes bis auf die Grundmauern.